Die Bügelfalte
Heutzutage werden so gut wie alle Hosen - mit Ausnahme der Jeanshose - mit Bügelfalten gebügelt. Dies war aber nicht immer so. Wir haben hier eine kleine Geschichte der Bügelfalte zusammengetragen.
Vor dem Einzug der Bügelfalte wurden Hosen auf die Seitennähte gebügelt und auch so zusammengelegt. Danach wurden sie so auf den Bügel gehängt oder in die Kommode gelegt. Dies tat man mit den Kniebundhosen des Barocks und auch mit den Hosen der Biedermeierzeit. Letztere wurden nicht mit einem Reissverschluss, sondern mit einem geknöpften Latz geschlossen - siehe erstes Bild. Auch noch zu Beginn der Belle Epoque wurden die Hosen auf die Naht gebügelt.
Wann kam also die Bügelfalte auf? Wahrscheinlich um 1890. Es wird erzählt, dass der spätere Englische König Edward VII. auf einer Reise seine nasse Hose einem Schneider gab, der ihm diese trocken und mit Bügelfalte zurück gab. Am Ziel seiner Reise kam diese Neuheit gut an und so wurde wie so oft durch einen König ein neuer Trend gesetzt. Natürlich hatten die Herren in der Zeit um die Jahrhundertwende andere Probleme als fortan ihre Hosen mit Bügelfalten zu versehen. Richtig populär wurde die Bügelfalte jedoch ab den 10er und 20er Jahren des 20. Jahrhunderts als der Schnitt der Hose weiter wurde. Die zum Teil mit Wachs oder Seife verstärkte Bügelkante verlieh der weiten Hose Form - siehe 2. Bild. Von nun an wurden die Hosen entlang der Bügelfalte zusammen gelegt und auch so auf den Kleiderbügel gelegt.
Durch alle weiteren modischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts hinweg konnte sich die Bügelfalte behaupten und gehört auch heute noch zu jeder eleganten Hose.