Kostüm Kaiser Blog
In diesem Blog veröffentlichen wir in unregelmässigen Abständen Artikel welche mit unserer täglichen Arbeit rund um Kostüme zusammenhängen. Einblicke in die Geschichte der Mode, Berichte über spannende Projekte und vieles mehr werden folgen.
Das Patent Neiger für Skihosen
1936 lies der Schneider Alfred Neiger aus Meiringen (BE) ein System patentieren, mit welchem man Skihosen an den Schuhen festmachen konnte. Ursprünglich war es für Knickerbockerhosen gedacht. Die lange, weite Hose konnte somit beispielsweise zum Golfspielen am Knie fixiert werden, wie die Knickerbockerhose normalerweise getragen wurde. Zusätzlich konnte man jedoch das Hosenbein auch herunter lassen, am Schuh fixieren und so Skifahren ohne dass Schnee in die Schuhe gelangt.
Online-Galerie der Sammlung
Neben den Kostümen, die wir für den Verleih verwenden, haben sich über die Jahre auch viele spezielle Stücke angesammelt. Diese wurden uns über die Jahre von Kunden gebracht, oder bei guter Gelegenheit gekauft oder getauscht.
So hat Kostüm Kaiser ca. 1937 fast den kompletten Bestand an Basler Polizeisäbeln übernommen, da diese nicht mehr gebraucht wurden, dasselbe mit militärischen Gegenständen welche ausgemustert wurden. Auch bei Geschäftsaufgaben von traditionellen Bekleidungsgeschäften und Herstellern oder Hausräumungen kamen Zeitzeugen vergangener Tage zu uns.
Hän si kei Problem mit Motte? oder der Ozonschrank
Die Frage nach Problemen mit Mottenbefall in unserem Kostümlager wird von Kunden immer wieder gestellt. Für uns ist dies glücklicherweise kein grosses Thema. Dies hat vor allem damit zu tun, das wir unsere Kostüm nur in sauberem Zustand ins Lager nehmen. Sämtliche Kostümteile die zurück kommen oder neu ans Lager kommen, werden gereinigt:
In unserem Haus haben wir neben einer grossen Waschmaschine eine chemische KWL-Reinigungsmaschine, sowie seit Anfangs Jahr auch einen Ozonschrank.
Fuss & Ellen Umrechner
Da wir uns in letzter Zeit wieder vermehrt mit alten Dokumenten und den darin enthaltenen Masseinheiten beschäftigt haben, haben wir hier einen Rechner für alte Schweizer Masse erstellt.
Style Guide 20. Jahrhundert
Welcher Hut zu welchem Kleid und wann passt die Knickerbockerhose? Dieser Style Guide soll ein paar allgemeine Tipps geben, wie man sich im 20. Jahrhundert gekleidet hat.
Es lohnt sich auch die vorangehenden Jahrzehnte anzusehen und die Entwicklung zu beobachten. Nicht jeder neue Trend wurde gleich von allen mitgemacht. Viele Kleidungsstücke wurden ausgetragen, besonders von ärmeren Familien. Jüngere hingegen haben sich nach Möglichkeit an der Mode orientiert um sich damit von der älteren Generation abzuheben.
Elegante Abendkleidung - Frack, Cut und Smoking
Was trägt man als Bräutigam oder als Gast zur Hochzeit, wann kommt der Frack, wann der Smoking zum Einsatz? Diese häufig gestellten Fragen möchten wir in diesem Blog-Eintrag klären und die Geschichte der verschiedenen Anzüge aufzeigen.
Frack
Der Frack wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von einem Grossteil der eleganten Herren getragen - auch tagsüber. Gleichermassen wurde der Frack als Uniform populär, dann meist mit Stehkragen. Sein Schnitt veränderte sich mit der Zeit entsprechend der Mode. Der zivile Frack war keineswegs immer schwarz - bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sehr bunte Fräcke in allen Farben getragen.
Uniformen der Schweizerischen Armee
Hier möchten wir anhand eines kurzen Videos den Wandel der Uniformierung der Schweizerischen Armee zeigen.
Nach der Bundesverfassung von 1948 und der Militärorganisation von 1850 wurde bis 1852 auch die Bekleidung der Schweizerischen Armee - damals "Bundesheer" genannt - neu organisiert. Von der "Schweizer Armee" spricht man übrigens erst seit 2004.
Wickelgamaschen binden
Hier eine kleine Video-Anleitung, wie man Wadenbinden bindet, so dass Sie halten und auch gut aussehen. Obwohl das Video für Grenzwächter gemacht ist, kann diese Technik natürlich auch für militärische Uniformen oder zum Beispiel für mittelalterliche oder Wikinger Wadenbinden verwendet werden.
Warum Wickelgamaschen? Gamaschen geben nicht nur warme Beine und festen Halt. Sie halten auch die Hosen sauber und verhindern, dass Dreck in die Schuhe kommt. Es gibt auch Gamaschen aus Leder oder Stoffgamaschen mit Knöpfen oder Riemen. Wickelgamaschen aus Uniformtuch (Wolle) sind jedoch eine unkomplizierte und günstige Lösung und wurden seit Menschengedenken verwendet. Im 20. Jahrhundert vor allem vom Militär diverser Nationen, Bergsteigern und eben auch von den Eidgenössischen Grenzwächtern.
Die Bügelfalte
Heutzutage werden so gut wie alle Hosen - mit Ausnahme der Jeanshose - mit Bügelfalten gebügelt. Dies war aber nicht immer so. Wir haben hier eine kleine Geschichte der Bügelfalte zusammengetragen.
Vor dem Einzug der Bügelfalte wurden Hosen auf die Seitennähte gebügelt und auch so zusammengelegt. Danach wurden sie so auf den Bügel gehängt oder in die Kommode gelegt. Dies tat man mit den Kniebundhosen des Barocks und auch mit den Hosen der Biedermeierzeit. Letztere wurden nicht mit einem Reissverschluss, sondern mit einem geknöpften Latz geschlossen - siehe erstes Bild. Auch noch zu Beginn der Belle Epoque wurden die Hosen auf die Naht gebügelt.
Wie bindet man eine Fliege?
Die meisten Fliegen die heute getragen werden, zum Beispiel zum Smoking oder Frack, sind schon fix gebunden und festgenäht. Man kann in der Regel noch die Länge des Halsbandes anpassen und das Band mit einem Häkchen fixieren.
Die Fliege hat ihren Ursprung jedoch in einem langen Halstuch, welches um den Kragen gebunden wird. Aus diesem entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert die heutige Fliege. Form und Grösse haben sich dabei stetig etwas geändert. Im 19. Jahrhundert trug man oft sehr grosse und ausladende Fliegen. Heute ist die klassische Fliege relativ kompakt.
Wie man eine Fliege richtig bindet möchten wir mit dem folgenden Video demonstrieren.
Uniformen der SBB
Update 2023: Wir haben ein Buch zu diesen Uniformen veröffentlicht: Uniformen der SBB
Die Bekleidung der Schweizerischen Bundesbahnen wurden seit der Gründung 1902 stetig und auch sehr häufig gewechselt. Wir haben uns in letzter Zeit intensiv mit diesen Uniformen beschäftigt. In den 1950er bis 70er Jahren wurden diverse Uniformen der SBB noch bei uns angefertigt. Heute vermieten wird sie und stellen hin und wieder eine Uniform nach Originalschnitten auf Mass her. Hier möchten wir einen kleinen Überblick geben.
Unser Katalog von 1899
Kurz vor der Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert gab unsere damals noch junge Firma einen Katalog heraus. Damals unter dem Namen J. Louis Kaiser, Basel. Das Dokument ist eine schöne Zeitstudie.
Der Katalog ist mit bunten Lithographien geschmückt, welche Szenen aus Aufführungen und Umzügen zeigen. Auch auffallend sind die vielen verschiedenen Schrifttypen, mit welchen man auf das vielfältige Angebot hinweisen wollte.