Elegante Abendkleidung - Frack, Cut und Smoking
Was trägt man als Bräutigam oder als Gast zur Hochzeit, wann kommt der Frack, wann der Smoking zum Einsatz? Diese häufig gestellten Fragen möchten wir in diesem Blog-Eintrag klären und die Geschichte der verschiedenen Anzüge aufzeigen.
Frack
Der Frack wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von einem Grossteil der eleganten Herren getragen - auch tagsüber. Gleichermassen wurde der Frack als Uniform populär, dann meist mit Stehkragen. Sein Schnitt veränderte sich mit der Zeit entsprechend der Mode. Der zivile Frack war keineswegs immer schwarz - bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sehr bunte Fräcke in allen Farben getragen.
Die Hosen waren teilweise aus hellem Stoff und auch die Gilets durften bunt gemustert sein. Der Frackveston sowie die Hose welche um 1900 getragen wurden, entsprechen in etwa unserem modernen Frack. Lediglich das Gilet wurde oft in schwarz getragen.
Heute sind die Farben einheitlich: Zylinder, Frackveston und Hose sind schwarz. Gilet und die Fliege sind weiss - daher die Bezeichnung "white tie". Die schwarze Fliege tragen heute zum Frack nur Kellner, damit man Sie von den Gästen unterscheiden kann. Ebenso ist der weisse Kummerbund für Musiker gedacht. Der Frack gilt als förmlichste Abendbekleidung und wird nur am Abend getragen, ab ca. 18 Uhr.
Wird in einer Einladung „white tie“ oder Frack vorgeschrieben sollte man sich daran auch halten. Dies kann bei einer Hochzeit der Fall sein, bei einer Gala oder beim Wiener Opernball.
Mit einem Frack kann man auch schnell "overdressed" sein, es lohnt sich also abzuklären, wie der Dresscode ist. Sind Sie selber Bräutigam, können Sie den Frack für den Abend auch wählen, ohne ihn für alle Gäste vorzuschreiben - mit dem Dresscode "white tie optional".
Ebenso optional ist der schwarze Zylinder, welcher im Innern von Gebäuden nicht getragen wird.
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Cut
Der Cut hat seinen Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts und begann als eine Art einreihiger Gehrock mit rund geschnittenen Schössen. Aus dem Gehrock entstand durch wegschneiden der unteren Vorderteile ein neuer Anzug - daher die Bezeichnung "cut away". Zwar war er zu Beginn nicht immer dunkelgrau wie heute, wurde jedoch im Gegensatz zum Frack fast nur in dunklen Farben getragen. Die alternative Bezeichnung "morning coat" beschreibt auch die Tragzeit des Cuts: Er wird hauptsächlich am Tag getragen, bis ca. 18 Uhr.
Hose und Gilet wurden früher entweder in der gleichen Farbe wie der Cutveston getragen, oder aber mit heller Hose und hellem Gilet. Heute gehören zum klassischen Cut die grau gestreiften Stresemannhosen sowie ein hellgraues Gilet. Es ist jedoch auch möglich ein buntes Gilet in einer hellen Farbe zu tragen, dies sieht man vor allem im englischsprachigen Raum.
Bis Anfangs 20. Jahrhundert wurden Krawatten in allen Farben getragen, bei Hochzeiten teilweise sogar weisse Fliegen. Gegenwärtig trägt man klassisch eine graue Krawatte mit breitem Knopf oder Plastron. Zum farbigen Gilet darf es auch ein farbiges Plastron sein.
Auch bei der Kopfbedeckung standen früher mehr Farben zur Verfügung. So wurden gerne auch braune Zylinder oder Melonen getragen. Heute hat man die Wahl zwischen grau und schwarz, wobei grau klassisch ist.
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Smoking
Der Smoking entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einer Art Hausjacke. War der offizielle Teil eines Abends abgeschlossen, begaben sich die Herren oft ins Raucherzimmer. Dafür ersetzte man den Frackveston durch eine lockere "Smoking"-Jacke, um den Frack vor dem Rauch zu schützen. Diese Urform des Smokings war aus buntem Samt mit Schalrevers aus Seide und wurde oft mit einen Gurt oder einer Kordel geschlossen.
Besonders ab den 1930er Jahren wurde der elegante Smoking als eigenständige Abendgarderobe sehr beliebt, war er doch etwas lockerer und gemütlicher als der Frack. Damals wurde zum schwarzen Smokingveston neben der schwarzen Hose mit Seidengallon entweder ein schwarzes Gilet oder Kummerbund getragen. Dies ist auch heute beides noch möglich, muss aber nicht sein. Getragen wird der Smoking heute - wie der Frack - ab Abend ab ca. 18 Uhr.
Zum Smoking können bunte oder schwarze Fliegen getragen werden. Mit dem Dresscode "black tie" ist der Smoking mit schwarzer Fliege gemeint. In Amerika wird er auch "tuxedo" genannt, da er dort zu Beginn vor allem im exklusiven "Tuxedo Club" sehr beliebt war.
Ein Hut wird zum Smoking nicht getragen.
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Dinner Jacket
Während in England der Smoking auch als Dinner Jacket bezeichnet wird, ist mit Dinner Jacket bei uns ein "weisser Smoking" gemeint. Im Unterschied zum Smoking ist das Dinner Jacket wollweiss und ohne Seidenrevers. Er ist als Sommer-Alternative zum Smoking entstanden und wir vor allem bei Hochzeiten am Strand oder Gartenpartys getragen. Neben der schwarzen Fliege wird die schwarze Smokinghose dazu getragen.
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Accessoires
Zum förmlichen Frack gehört ein Hemd mit Kläppchenkragen, doppelter Manchette mit Manchettenknöpfen und gestärkter Piquebrust. Soll es nicht ganz so förmlich sein, darf es auch ein Hemd mit Kläppchenkragen sein. Manchettenknöpfe sollte es jedoch so oder so haben.
Zum Cut und zum Smoking können Hemden mit Kläppchenkragen oder normalem Kragen getragen werden. Auch hier sind Manchettenknöpfe ein Muss und eine verdeckte Knopfleiste ist von Vorteil.
Zum Frack und Smoking werden schwarze Lackschuhe getragen. Bei den Anzügen ohne Seidenrevers, also Cut und Dinner Jacket, können es auch normale schwarze Schuhe sein, welche jedoch aus Leder und elegant sein sollten.
Da diese Hosen ohne Gurt getragen werden, können Hosenträger getragen werden. Diese sind bei Frack und Cut nicht zu sehen und werden daher meistens weiss getragen. Beim Smoking kann mann unauffällige weisse, oder auffällige schwarze Hosenträger tragen.
Unterschiede der eleganten Herren-Anzügen
Hier nun noch eine Zusammenfassung, welche die grössten Unterschiede der Anzüge aufzeigt:
Frack | Cut | Smoking | Dinner Jacket | |
---|---|---|---|---|
Veston | schwarz, mit langen Schössen, wird nicht geschlossen | grau, lange rundgeschnittene Schösse, kann mit einem Knopf geschlossen werden | schwarz oder dunkelblau, kann mit einem Knopf geschlossen werden, keine Rücken- oder Seitenschlitze. Teilweise auch Zweireihig. | wollweiss, kann mit einem Knopf geschlossen werden |
Revers | Spitzrevers aus schwarzer Seide | Spitzrevers | Spitz- oder Schalrevers aus schwarzer Seide | Spitz- oder Schalrevers ohne Seide |
Gilet / Kummerbund | weisses Frackgilet aus Piqué-Stoff | klassisch hellgraues Gilet, im englischen Raum auch bunt | optional: schwarzer oder zur Fliege passender Kummerbund | in der Regel ohne |
Hose | schwarze Hose ohne Gurtschlaufen mit 2 seidenen Gallons | graue Stresemannhose ohne Gurtschlaufen | schwarze Hose mit einem seidenen Gallon | schwarze Hose mit einem seidenen Gallon |
Hemd | weisses Hemd mit gestärkter Piqué-Brust und Frackknöpfen, alternativ ein Hemd mit Kläppchenkragen und verdeckter Knopfleiste. Doppelmanschette mit Manchettenknöpfen. | Hemd mit Kläppchenkragen oder normalem Kragen, verdeckter Knopfleiste. Doppelmanschette mit Manchettenknöpfen. | Hemd mit Kläppchenkragen oder normalem Kragen, verdeckter Knopfleiste und Manchettenknöpfen. Doppelmanschette mit Manchettenknöpfen. | Hemd mit Kläppchenkragen oder normalem Kragen, verdeckter Knopfleiste und Manchettenknöpfen. Doppelmanschette mit Manchettenknöpfen. |
Fliege / Krawatte | weisse Fliege | graues Plastron oder Krawatte mit breitem Knopf oder zum bunten Gilet passend | schwarze Fliege, wenn nicht „black tie“ vorgeschrieben ist, auch bunt | in der Regel schwarze Fliege |
Schuhe | schwarze Lackschuhe | schwarze elegante Schuhe | schwarze Lackschuhe | schwarze Lackschuhe oder schwarze elegante Schuhe |
Der "normale" Anzug
Bei vielen Anlässen, ob Business-Event oder Hochzeit, kommt auch der moderne Anzug zum Einsatz. Hier gibt es so gut wie keine Vorschriften: In Bezug auf Farbe und Schnitt sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Während die oben genannten Anzüge aus Wollstoff sind, können Anzüge auch aus Polyesterstoffen mit Glanz oder gar mit feinen Mustern sein. Veston, Hose und Gilet können aus dem gleichen Stoff sein, müssen aber nicht.
Es kann ein Gilet getragen werden, was aber nicht zwingend ist. Die Krawatte oder Fliege kann wenn es ganz locker sein soll auch weggelassen werden. Ebenso frei ist man bei der Wahl des Hemdes; Farbe und Ausführung kann frei gewählt werden. In der Regel werden jedoch keine Hemden mit Kläppchenkragen zum normalen Anzug getragen.