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Altes und Neues

Der Uniformteil im entstehenden Museum umfasst mittlerweile 28 Figuren. Die neueren Uniformen sind so gut wie vollständig angeliefert, so dass wir mit dem Aufbau begonnen haben. Auf dem ersten Bild ist beispielsweise die komplette Ausstattung für einen Füsilier um das Jahr 1995 bereit - nur das Sturmgewehr fehlt noch. Auf dem zweiten Bild sind die grössten Teile der Ausrüstung auf der Puppe zu sehen - ebenfalls noch ohne das richtige Sturmgewehr. Mit dieser Aufstellung kann gemessen werden, wie viel Platz die Figur einnimmt.

  • 1995_Fusilier
  • 2_1995_Test

Mantelrolle

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde der relativ grosse Mantel bei Nichtbenützung auf den Tornister geschnallt. Oft wurde er dafür auf die eine oder ander Art gerollt und so aufgeschnallt. Es gab jedoch auch Mantelsäcke aus Leinen, welche den Mantel schützten. Die noch elegantere Variante war die Mantelrolle. Sie musste im Kanton Bern (zu welchem der Jura damals gehörte) privat beschaffen werden. Wir haben für die Figuren 1852 und 1861 solche damals in der Schweiz weit verbreiteten Mantelrollen kopiert. Dabei war es gar nicht so einfach ein Original zu finden. Nachdem dies jedoch gelungen ist, haben wir uns an die Arbeit gemacht. 

Die Rolle an sich besteht aus einem zum Rohr gelöteten Weissblech (verzinntes Eisen). Auf beiden Seiten davon kommt eine Holzscheibe mit einer Nut, damit die Scheibe in der Röhre einrastet. Die Scheiben wurden mit einem Stück Uniformtuch beklebt, auf welchem analog zum Rockschoss das Abzeichen der jeweiligen Truppe aufgenäht war. Wir haben hier alle Details so nahe wie möglich an den Originalen verarbeitet, so dass auch der Stern mit naturbelassenem Leinenfaden angenäht ist. Darüber kommt einen blau gestreifter Leinenstoff, welcher auf beiden Seiten mit einer handgedrehten Leinenkordel zusammen gezogen wird, damit das Ganze zusammen hält.

  • 1_Seitenteile_Mantelrolle
  • 2_Mantelrolle_Einzelteile
  • 3_Mantelrolle

Tunika um 1350

Wir haben ein kurzes Video aufgenommen, welches die Entstehung einer Tunika um 1350 zeigt. Sie ist aus naturbrauner und -weisser Wolle hergestellt und wir von der frühsten Figur getragen. Hier ist die Verarbeitungsweise welche für dieses Projekt gewählt wurde gut zu sehen; die Nähte welche von aussen sichtbar sind, werden mit Leinenfaden von Hand genäht. Nähte bei denen der Stich von aussen nicht sichtbar ist, werden mit der Maschine genäht. Dies ist ein beliebter Kompromiss um einerseits Zeit zu sparen, andererseits das Aussehen möglichst authentisch zu belassen. Wo heute ein Steppstich die Naht flach hält oder die Kanten mit der Overlockmaschine fixiert werden, wird dies hier von Hand gemacht. Dies ist von aussen nur durch kleine Punkte sichtbar.
Mittlerweile ist die Tunika auch noch mit Leinen gefüttert.

sonstiges

Für die einen Krieger um das Jahr 1550 sind als erstes die Schuhe fertig geworden. In der Renaissance-Epoche war die Mode auffällige und ausladend, so auch die sogenannten Kuhmaulschuhe, welche auf dem ersten Bild zu sehen sind.

Die nächsten Bilder zeigen einen Berner Füsilier um 1816. Der Uniformfrack und die Hosen sind nun fertig, so dass wir die dazugehörige Ausrüstung zusammenstellen können. Hier geht es wiederum darum, den Platzbedarf zu messen, die Figur ist noch ohne Arme und nicht fertig eingerichtet. Der Füsilier trägt eine Patronentasche mit Bandelier, daran das Bajonett. Auf dem Tornister ist der Mantel aufgeschnallt.

  • 1_1550_Kuhmaulschuhe
  • 2_1816_Berner
  • 3_1816_Berner
  • 4_1816_Berner